Das ambivalente Verhältnis der Unternehmensstrategie zur Informationstechnologie

Seminararbeit im Seminar Wirtschaftsinformatik & Produktion, Einkauf, Vertrieb von Herrn Prof. Dr. Thomas Schake an der Universität Liechtenstein.

Es stehen sowohl die Ausarbeitung als auch die Präsentation zum Download zur Verfügung.

Einführung in das Thema

Es gibt wahrscheinlich noch immer kaum einen Begriff im Wortschatz eines Managers, der mit ähnlichen Erwartungen und vielleicht auch manchmal Abscheu verbunden ist, wie das Wort „Informationstechnologie” oder sein Kürzel „IT”.

Koordinatensystem für die Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit der Informationsinfrastruktur
Koordinatensystem für die Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit der Informationsinfrastruktur

Informationstechnologie war zunächst nur ein Mittel, um dem Menschen mühsame Rechenarbeit abzunehmen. Mit der Zeit kamen immer neue Aufgaben hinzu. Computer waren plötzlich in Verwaltungen und Konstruktionslabors präsent, steuerten Maschinen und überwachten automatisierte Prozesse. Digitalisierung und Automatisierung wurden zum Allheilmittel bei mangelnder Produktivität ernannt, öffentlich der Mangel an Fachkräften zu ihrer Bedienung bejammert. Mit dem Aufkommen des Internets schienen auch die letzten Hemmschwellen vor den digitalen Rechenknechten durchbrochen. Große Konzerne galten nur noch als langsame und schwere Dinosaurier einer vergangenen Zeit. Computer, ein paar Netzwerkkabel und Software konnten die Ausgangspunkte für Offensiven in einstmals abgeschottete Hegemoniebereiche sein. Jeder wollte dabei sein und in den Chefetagen war schon lange das Computerfieber ausgebrochen.

Das Jahr 2000 und sein Datumsproblem machte den gleichen Personen in den Chefetagen spätestens bewusst, wie sehr man inzwischen von der Computertechnik abhängig war. Milliarden und Abermilliarden wurden alljährlich für Hard- und Software ausgegeben und schufen eine der größten Wirtschaftsbranchen der Welt.

Mit dem Ende des Internethype verblasst der Stern der Stern der Informationstechnologie zunehmend. Die Revolution ist beendet und macht Platz für den Alltag. Unternehmensführung und „Techies” entdecken immer mehr, dass sie unterschiedliche Sprachen sprechen. Dies war solange kein Problem, wie die gemeinsamen Erwartungen hochtrabend und damit die Investitionsbereitschaft ungezügelt war. Verstanden hat man vielleicht noch nie, was die ganzen Server in ihren klimatisierten Schränken eigentlich machen. Immer bohrender drängt sich daher die Frage auf: Nutzen wir unsere Informationstechnologie eigentlich richtig?

Wirkungszusammenhänge zwischen dem Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik und dem Unternehmenserfolg
Wirkungszusammenhänge zwischen dem Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik und dem Unternehmenserfolg

Diese Arbeit möchte zwei der wesentlichen Akteure rund um die Informationstechnologie in Unternehmen gegenüberstellen. Dies sind zum einen die strategische Unternehmensführung als Entscheider und zum anderen das Informationsmanagement als planendes, steuerndes und kontrollierendes Organ der Informationstechnologie. Die Aufgaben und Sichtweisen beider Seiten sowie mögliche Konfliktfelder sollen aufgezeigt werden. Am Ende werden dann einige Ideen vorgetragen, wie beide Seiten ihre Zusammenarbeit verbessern können.

Gliederung

1 Einleitung

2 Begriffsbestimmungen

  • Strategie
  • Unternehmen
  • Strategische Unternehmensführung
    • Das Gesamtsystem der strategischen Unternehmensführung
    • Konzeption des strategischen Managements
    • Zusammenführung der beiden Konzepte
      • Strategische Ziele
      • Situationsanalyse
      • Strategien
      • Umsetzung
  • Informations- und Kommunikationssysteme
  • Informationsmanagement
    • Aufgabe des Informationsmanagements
    • Entscheidungsebenen des Informationsmanagement
    • Strategisches Informationsmanagement

3 Stellenwert der Informationstechnologie in Unternehmen

  • Informationsbereitstellung
    • Informationsbedarf und Informationsangebot
    • Beschleunigte digitale Kommunikation
    • Institutionalisierung der Informationsverteilung
    • Strategische Informationssysteme
  • Neue Produkte und Prozesse
  • Virtualisierung von Unternehmen

4 Anspruch und Wirklichkeit

  • Gegenüberstellung der gegenseitigen Ansprüche
    • Forderungen der Unternehmensstrategie an das Informationsmanagement
    • Forderungen des Informationsmanagements an die Unternehmensstrategie
  • Konflikte zwischen beiden Interessensgruppen
    • Kein automatischer Zusammenhang zwischen Produktivität und dem Einsatz von Informationstechnologie
    • IT ist kein Wettbewerbsvorteil mehr
    • Wie flexibel muss man sein, um als flexibel zu gelten?
    • Aufgabenansatz vs. Lösungsansatz
    • Informationsinflation und mangelnder strategischer Nutzen
    • Lebenszyklen der Informationstechnologie

5 Konfliktvermeidung

  • Return on Investment bei Investitionsentscheidungen
  • Erhöhung der Produktivität der Informationstechnologie
    • Beseitigung von unnötigen Kosten
    • Mitläufer statt Innovator
    • Gezielter Einsatz von Informationstechnologie
  • Iteratives Vorgehen bei Systemeinführungen
  • Festlegung von Qualitätsstandards
  • Outsourcing
  • Einsatz von standardkonformer Standardsoftware und offenen Systemen
  • Prozess- statt Informationssicht
  • Strategisches Management nicht simplifizieren

6 Fazit und Ausblick